Sport und Kirche – für viele auf den ersten Blick zwei Welten. Doch gerade in vielen Pfarren zeigt sich, wie sehr diese beiden Bereiche einander bereichern können. Die Diözesansportgemeinschaft (DSG) hebt hervor, dass Pfarren vielerorts eine bedeutende Infrastruktur für sportliche Aktivitäten bieten – und das nicht nur für kirchliche Gruppen, sondern als offenen Raum für Gemeinschaft und Miteinander.
Ein Blick auf konkrete Beispiele macht das sichtbar: In der Salesianerpfarre Amstetten Herz Jesu wird der Don Bosco-Fußballplatz rege genutzt. Beim UNESCO-Weltkulturerbe Stift Göttweig lädt ein Volleyballplatz zum Spiel ein, und in Steinakirchen/Forst gibt es einen Mehrzwecksportplatz, der vielfältige Nutzung ermöglicht. Hier treffen sich Ministrant:innen, Jungschargruppen und Jugendliche regelmäßig – denn Sport hat in diesen kirchlichen Gruppen eine lange und gute Tradition.
Pfarren als Räume der Bewegung und Begegnung
Sepp Eppensteiner, Vorsitzender der DSG, ruft Pfarren dazu auf, ihre Sportplätze weiterzuentwickeln und für junge Menschen noch attraktiver zu gestalten. Dabei denkt er nicht nur an bestehende Sportplätze, sondern auch an Pfarrhöfe, Pfarrgärten oder andere ungenutzte Flächen. Warum diese nicht als Spiel- und Sportstätten öffnen? „Das wäre eine pastorale Chance und würde vielen Kindern und Jugendlichen Bewegung, Spaß und Sport ermöglichen“, betont Eppensteiner – eine echte Win-win-Situation für alle Beteiligten.
Denn junge Menschen brauchen Orte, an denen sie sich treffen, bewegen und entfalten können. Sport bietet genau diesen Zugang – niederschwellig, gemeinschaftsstiftend und voller Lebensfreude.
Hochwürden & Co.: Fußball für den guten Zweck
Ein Paradebeispiel für das gelungene Zusammenspiel von Kirche und Sport ist die Fußballmannschaft „Hochwürden & Co.“. Die Mannschaft, angeführt vom Kremser Sportpfarrer Franz Richter, besteht aus Priestern und kirchlich engagierten Laien – darunter etwa Mitarbeiter:innen der Caritas, Religionslehrer oder Diakone.
Seit Jahren spielt das Team für den guten Zweck und konnte durch Benefizspiele bereits zahlreiche soziale Projekte unterstützen. DSG-Vorsitzender Eppensteiner beschreibt die Mannschaft als „sympathisch und beliebt“, denn ihre Spiele ziehen viele Zuschauer:innen an, die mit ihren Spenden Gutes tun und mit Begeisterung anfeuern. Übrigens: „Hochwürden & Co.“ ist immer auf der Suche nach neuen Gegnern und Austragungsorten – eine schöne Gelegenheit für Pfarren, ein sportliches Highlight vor Ort zu veranstalten.
Sport als Brücke an die Ränder der Gesellschaft
Papst Franziskus ermutigt uns immer wieder, an die „Ränder zu gehen“. Pfarrliche Sportangebote – sei es in Form von Fußballturnieren, Tischtennismeisterschaften oder Beachvolleyballbewerben – können genau das leisten. Denn nicht immer kommen Menschen von sich aus in die Pfarren. Aber Sport kann ein Türöffner sein: für Begegnung, Integration und neue Formen von Gemeinschaft.
In einer Zeit, in der gesellschaftlicher Zusammenhalt wichtiger denn je ist, sind Sportstätten der Pfarren Orte mit Zukunft. Hier begegnen sich junge Menschen unterschiedlicher Altersgruppen und Herkunft – auf Augenhöhe, mit Fairness und Freude an der Bewegung.
Pfarren, die ihre Tore für Sport und Spiel öffnen, schaffen mehr als nur Bewegung: Sie schaffen Verbindung. Und genau das braucht unsere Gesellschaft heute.