Mit ihrem langjährigen „Kunstguide“ Dr. Arthur Saliger veranstaltete der KAV wieder eine Exkursion, die diesmal nach Mauer bei Melk und ins Kloster Schönbühel führte und bei welcher, wie immer, auch die geistlichen Aspekte nicht zu kurz kamen.
Der berühmte Maurer Altar, der um 1509 entstanden sein dürfte, offenbarte unter der kundigen Führung Arthur Saligers zwar nicht den anonymen Meister, aber manche Vorbilder, die der Künstler verwendet hatte – so auch Leonardo da Vinci und Albrecht Dürer. Die aufwendig geschnitzte Kleidung, Texturen, Frisuren, der Schmuck der Figurengruppen – alles konnte man nun mit neuen Augen sehen und die Meisterschaft bewundern.
Die Komposition weist 2 Dreiecke auf – unten die Figurengruppe mit den Heiligen, die die schutzbedürftigen Seelen flanieren, oben die thronende Gottesmutter mit dem Jesuskind.
Von den Maßen her spricht viel dafür, das der Altar ursprünglich der Hochaltar der Wallfahrtskirche Maria am gründen Anger, wie die Maurer Kirche auch genannt wird, gewesen ist.
Eindrucksvoll auch das 11 m hohe Sakramentshäuschen mit den gedrehten Filialen.
Nach einer kurzen, vom Geistlichen Assistent des KAV, H. Mauritius Lenz, gestalteten Andacht, begleitet von der Vorsitzenden Angelika Beroun-Linhart and der Orgel, ging es dann in die nächste Wallfahrtskirche – nach Schönbühel, die der hl. Rosalia geweiht ist.
Die auf einem Altar als liegend dargestellte Heilige war Anlass für die entsprechende Positionierung von Angelika Beroun-Linhart auf dem Gruppenfoto im Klosterhof, wo eine kurze Station mit einem Glas Wein gehalten wurde.
Dann ging es in die barocke ehemalige Serviten Kirche auf einem Felsen über der Donau, die auch Nachbildungen der Geburtsgrotte und des Hl. Grabes beinhaltet.
Auf den Altar der Geburtsgrotte konnten die Schiffer von der Donau aus über ein großes Fenster blicken.
Die Kirche verfügt über eine Altane mit herrlichem Ausblick auf das Donautal, die das Vorbild für die Altane des Stiftes Melk war. Die barocke Ausstattung macht einen geschlossenen Eindruck, die Darstellung der Pieta auf dem Hochaltar mit dem Maria vom Schoß gleitenden Jesus stellt eine Besonderheit dar sowie die volkstümliche Darstellung der Flucht der Hl. Familie nach Ägypten mit dem Jesusbaby in der Buckelkraxe.
Auch hier ergänzte noch eine kurze spirituelle Einkehr den Kunstgenuss der Teilnehmenden.